Portfolio
Documentation of artistic work in film, sound, installation and everything in between
Film works
KRACHZN
Einkanal Kunstfilm 2018
Länge / length: 20 min.
ÜBER DEN FILM
Den Kern des Werks ‚KRACHZN‘ bilden bizarre Bewegtbildsequenzen, die ans Metaphysische rühren und sich über die eigene Klischeehaftigkeit mit ästhetischer Eindringlichkeit hinwegsetzen.
Ein Fremder kommt in die oberbayerische Provinz. Seine nächtliche Autofahrt stoppt abrupt, Zähne schnappen zu. Er erwacht. Der Traum hat eine Wunde hinterlassen. Eine transformatorische Reise des Fremden beginnt.
Erst viel später wird in einer Rückblende der eigentliche Ausgangspunkt für die beklemmenden Ereignisse des Films aufgedeckt: Die Kernszene des Films zitiert ein Gemälde von Edward Hopper und überträgt das Motiv des nostalgischen Heimatgefühls des Amerikaners, repräsentiert durch das Bild der schönen nackten Frau auf dem Land, in die bayerische Szenerie. Diese überhöhte Schönheit der Einsamkeit wird zerstört. Eine Kamerafahrt öffnet zunächst das Bild selbst mit seiner melancholischen Idylle. Man sieht, dass auch der Protagonist anwesend ist. Als ein Dritter in diese scheinbare Idylle einbricht, die der Fremde so gern erhalten würde, wird er im Versuch, sie zu bewahren, selbst zum Monster. Trotzdem hat der Protagonist in dem nun beginnenden Reigen des Abgründigen nur eine geisterhafte Präsenz. Oder ist er doch ihr Urheber? Im Versuch, mit seiner Umwelt in Beziehung zu treten, wird er vom Jagenden zum Gejagten, vom Angebeteten zum Vertriebenen. Eine abstruse Form von Religiosität breitet sich über allem aus und macht sich selbständig. Die Musik ist eng mit der Montage verwoben, die Anwesenheit des Grauenhaften wird in sie aufgesogen.
Felix Kruis verortet die künstlerische Arbeit im Genre des Heimatfilm-Noir und spielt mit etablierten Motiven und modellhaften Ästhetiken (u.a. lebensgroße Stop-Motion-Technik). Die Handlung ist in das kulturelle Umfeld des Künstlers übertragen und verweist dadurch auf das Abgründige im Vertrauten. Das Rettende wird als das Bedrohliche inszeniert: der Keim des Hässlichen ist im Schönen schon angelegt, der des Grauens in der ekstatischen Erfahrung.
Herbergsmutter: Nora Aron
Einbrecher: Tobias Böhnke
Rote Frau: Judith Hummel
Bayern:
Angela Reich, Angela Grape, Annegri Ihmig,
Birgit Aichroth, Christiane Hensel, Inga Gegner,
Isa Lederle, Carlo Grimm, Notburga Waiblinger,
Sabine Jurksch, Ute Stanislaus, Jan Beller, Jan Schlüter,
Laurenz Grüther, Laura Guhl, Jona Dienst
Kostüm & Maske: Marlena Fink
Bühnenbau: Ashot Oganian
(Herbergszimmer)
Animationsassistenz: Julia Müller
Setassistenz: Lisa Saumweber, Gernot Passath
Lichtassistenz: Susanne Ernst
Maske: Katharina Weber, Karin Schädelbauer
Musik: Tom Sue feat. N!klas
Idee, Regie, Kamera, Schnitt, Effekte/Stopmotion, Bühne, Ausstattung, Licht:
Felix Kruis
BLACK OAK
Aus dem Film KRACHZN und dessen Titelsong Black Oak wurde ein Musikvideo extrahiert. Das Musikvideo wurde zu den Berlin Music Video Awards eingeladen und für die beste Cinematographie nominiert:
Videoskizzen / Video sketches
Videoloop-Werkreihe, seit 2017 kontinuierlich erweitert
[Videoloop workrow, since 2017 – work in progress]
Die Mauer / The Wall
Einkanal Videoloop 2018, Länge / length: 3 min.
ETIKETTE
Einkanal Videoloop 2017, Länge / length: 1 min.
ROBOTER
Einkanal Videoloop 2017, Länge / length: 1 min.
Die Verwandlung
Videoloop
Die Verwandlung
Einkanal Kunstfilm 2015, Länge / length: 7 min.17 sec.
Kulturtour mit Panzer
Eine Video-Performance quer durch München
[a video performance across Munich]
Bubbles
Einkanal Kunstfilm der Teil der Video-Performance
Kulturtour mit Panzer war, 2011, Länge / length: 11 min.
Über die Kulturtour mit Panzer
Wenn Kultur immer weniger Interesse erfährt, so muss man dem mit hartem Geschütz entgegenwirken. Mit einem Panzer auf den Straßen Münchens. Das muss sich Felix Kruis gedacht haben, als er den Kultur-Panzer erfand. Der Kulturpanzer ist ein multifunktional umgebautes Fahrrad, das von ihm gefahren und bespielt wird. Ein Klavier ist gewichtiger Bestandteil des Panzers, getragen durch einen verstärkten Metallrahmen und Rädern. Eine „Kanone“ braucht dieser Panzer natürlich auch: einen Beamer, der einen Stummfilm auf öffentliche Fassaden projiziert, live begleitet am Klavier. Diese Projektionen spiegeln auf absurde und surreale Weise die Auswüchse des Kapitalismus. Der preisgekrönte Stummfilm (1. Platz Filmfest Bayreuther Dialoge) heißt „Bubbles“, denn eine eiskalte ausbeuterische Textilfabrikbesitzerin im Körper eines 10-jährigen Mädchens bereichert sich an ihren Arbeitern, um ihrer Sucht nach Seifenblasen nachkommen zu können.